25. Januar 2008

Know your candidates

Für all diejenigen unter uns, die von der Vielzahl der Kandidaten für das Amt des US-Präsidenten völlig verwirrt sind, hier eine kleine Übersicht:

23. Januar 2008

"quite possibly the bravest man in Hollywood..."

Es gehört schon etwas Mut dazu, Tom "Stauffenberg" Cruise zu parodieren. Jerry O’Connell wagt es, und dafür gehört er gelobt. Und sein Video verbreitet. Auch wenn es nur im Ansatz lustig ist...

21. Januar 2008

Saliva-Defizienz

"Alle grundrechtlich geschützten Bereiche enden irgendwo", sagte der Innenminister. "Wo diese Grenzen sind, wie man die gegensätzlichen Interessen abgrenzt, ist Sache des Gesetzgebers."

So Wolfgang Schäuble gestern zur Welt am Sonntag. Da Heribert Prantl bereits in Worte gefasst hat, was es dazu zu sagen gibt, muss ich es nicht mehr selbst niederschreiben.

19. Januar 2008

Au contraire, mon Capitain

Ich hab ja schon immer behauptet, dass Patrick Stewart einer der "most funny men alive" ist (spätestens seit Robert Gernhardt nicht mehr unter uns weilt), aber dieses Kleinod kannte ich noch gar nicht:

18. Januar 2008

Translating Patents

Auch andere Menschen müssen sich regelmäßig mit schlecht übersetzten juristischen Texten (im weitesten Sinne) herumschlagen, in diesem konkreten Fall mit Patenten. Das kenntnisreich geschriebene Weblog "Translating Patents" hat zwar einen Schwerpunkt auf japanischen Patenten, was ein bisschen mit meinen mangelnden Japanischkenntnissen kollidiert, aber die Grundaussagen gelten auch für andere Sprachkonstellationen und sind daher darüber hinaus von Interesse. Naja, natürlich nur dann, wenn man sich generell für das Thema interessiert...

15. Januar 2008

Rogue States, Teil 2

Im Anschluss an den gestrigen Beitrag hier nun die nächstkompliziertere Ebene zur Frage der Vorwahlen im Bundesstaat Michigan: Wir hatten festgestellt, dass die beiden staatstragenden Parteien (Demokraten und Republikaner) beschlossen haben, dass die von ihren jeweiligen Parteiuntergliederungen auf Staatsebene durch Urwahl (oder anderweitige parteiinterne Verfahren) bestimmten Parteitagsdelegierten bei eben jenem Parteitag nicht mitstimmen dürfen (bzw. nur mit verminderter Stimmenzahl), weil die betroffenen Bundesstaaten ihre Vorwahlen auf einen regelwidrig frühen Termin gelegt haben. (Wow, der Satz ist kompliziert, den habe ich gerade dreimal umgestellt, bis er halbwegs gepasst hat...)

Die Frage ist aber: Dürfen die das???
In aller Kürze würde ich dazu folgendes meinen: Es kommt darauf an. Einerseits ist es unstreitig, dass die betroffenen Bundesstaaten gegen die parteiinternen Spielregeln verstoßen haben (so irrational diese auch sein mögen). Andererseits kann doch ein Landesverband einer Partei nichts dafür, wenn "sein" Staat einen Wahltermin verlegt. Juristisch ist das eine 50:50-Geschichte, und das macht es natürlich so interessant und potenziell dramatisch. Denn wenn beim Parteitag letztlich keine klare Mehrheit existiert ("brokered convention"), dann kommt es womöglich genau auf diejenigen Stimmen aus Michigan und Florida (wo die gleiche Situation wie in Michigan besteht, das aber noch mal ein ganzes Stück größer ist und mehr Delegierte entsendet) an, die von den Parteien ausgesperrt wurden. Angesichts des Fehlens eines klaren Favoriten auf beiden Seiten würde es mich nicht wundern, wenn in diesem Jahr mal nicht der Präsident, sondern bereits ein Präsidentschaftskandidat letztendlich von einem Gericht bestimmt wird. Es wird lustig.

Brauchbare Überblicksartikel zum Thema gibt es bei Wikipedia:
Republikaner Demokraten.

PS: Die Prozesshanselei geht schon los. In Nevada gab es bereits den ersten Rechtsstreit wegen zusätzlicher Wahllokale, die angeblich einseitig B. Obama begünstigen.

Cloverfield

Als bekennender Fan der bisherigen Produktionen von J.J. Abrams kann ich mir einen Hinweis auf diesen Film nicht verkneifen. Hier ist erstmal eine Vorschau:



Bei AintItCoolNews gibt es schon seit Tagen eine ausführliche Lobpreisung des kommenden Meisterwerks. Das Dumme ist nur: So cool, wie es das Vorgeplänkel erwarten lässt, kann der Film in echt dann eigentlich gar nicht sein, oder?

14. Januar 2008

Nächste Runde

Also denn, auf zur nächsten Runde im fröhlichen Favoritenkegeln: Vorwahlen in Michigan am morgigen Dienstag! Merkwürdig ist allerdings, dass die hiesigen Medien, die bislang über das Vorwahlgeschehen in ungewohnte Ausführlichkeit berichteten, diesen Termin komplett verschweigen. Was ist da passiert?

Die Antwort ist einfach und doch wieder sehr kompliziert: US-Primaries sind eine ganz eigentümliche Sache, denn eigentlich handelt es sich ja um parteiinterne Abstimmungen, aber diese werden durchaus von staatlicher Seite organisiert und reglementiert. So gibt es zum Beispiel in New Hampshire ein Gesetz, nach dem die dortige Primary immer die erste im Lande sein muss. Weil andere Staaten seit einiger Zeit mehr und mehr ihre eigenen Primaries vorverlegen (da sie sich auf diese Weise mehr Medienaufmerksamkeit und damit Einfluss im Vorwahlkampf erhoffen), wurde auch der Termin in NH zwangsläufig immer weiter nach vorne verlegt. In diesem Jahr wäre es sogar beinahe zu einer NH-Vorwahl noch im Dezember gekommen. Auf der anderen Seite haben die Parteien (sprich: die beiden Großparteien, die "Kleinen" spielen in diesem Zusammenhang erst recht keine Rolle) ein Interesse daran, die Kandidatenauswahl nicht zu früh enden zu lassen, denn wenn der Kandidat aufgrund gewonnener Vorwahlen bereits im Frühjahr feststeht, offiziell aber erst beim Wahlparteitag im August oder September nominiert wird, unterbricht das doch ein wenig den Spannungsbogen. Ganz zu schweigen davon, dass der Gegner lange Monate Zeit hat, den bereits feststehenden Kandidaten mürbe zu schießen. Also, die Staaten wollen möglichst frühe Termine, die Parteien wollen möglichst späte.
Nun erinnere man sich an den Mechanismus dieser Vorwahlen, bei dem ja an sich Delegierte für die Parteitage bestimmt werden. Um die Vorverlegung der Wahltermine einzudämmen, haben die Parteien beschlossen, denjenigen Bundesstaaten (genauer: ihren jeweiligen Parteiuntergliederungen auf Staatsebene), die ihre Primaries "zu früh" abhalten, einfach die Delegierten zu streichen. Die Republikaner waren etwas gnädiger und haben die Zahl der Delegierten für diese Staaten nur halbiert, aber bei den Demokraten gibt es für die "rogue states" zero Delegierte. Wegen dieser Sanktionen haben auch die meisten Kandidaten in diesen Staaten keinen Wahlkampf gemacht und teilweise sogar ihre Namen vom Stimmzettel streichen lassen. Daher stehen in Michigan weder B.Obama noch J.Edwards auf dem Demokraten-Stimmzettel, wohl aber H.Clinton, die deshalb vermutlich haushoch gewinnen wird. Was aber eigentlich keinen interessiert, weil die ganze Wahl sowieso nichts bringt, jedenfalls keine Parteitagsdelegierten.

Es sei denn, ... aber damit beschäftigen wir uns morgen.

Schnappsideen in FDP-Gelb

Es deutet einiges darauf hin, dass in Bayern demnächst Kommunalwahlen stattfinden. In erster Linie wären da die zahlreichen Wahlplakate, die einem bei der Teilnahme am Straßenverkehr den freien Blick in die Kreuzung versperren. Daneben sprießen aber auch im WWW einige höchst amüsante Blumen, von denen mir eine gerade zur Kenntnis gebracht wurde: Unter http://slw.de.vu/ bewirbt eine "Studentische Liste Würzburg" ihre Kandidatur für den hiesigen Stadtrat. Mit erfrischenden Ideen und spritzigem Design treten die Herren Studenten (Damen werden auf der Seite nicht erwähnt) für eine noch stärkere Privatisierung aller Lebensbereiche ein.
Was dort nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass mehrere der Kandidaten der "slw" vor nicht allzu langer Zeit noch bei der "Alternativen Liste / Bündnis gegen Studiengebühren" an der Universität Würzburg und/oder bei attac aktiv waren (Belege: 1, 2, 3, 4, 5). Welch wundersamer kollektiver Weltbildwandel. ;-)

9. Januar 2008

New Hampshire, Nachlese

Ups, da lag ich wohl etwas daneben. Aber wenigstens war ich damit nicht allein.

8. Januar 2008

New Hampshire

Ach übrigens, wer gewinnt eigentlich heute in New Hampshire? Ich bin gewiss kein Umfragengläubiger, aber diese Umfrage-Trends (s.u., Quelle: Pollster) sprechen doch eine deutliche Sprache. Also: Obama und McCain.
PS: Die Wahlbeteiligung sei bislang gigantisch, hört liest man.



Indecision 2008 is back!

Ein Hoch auf die Streikbrecher! Oder schreiben Jon Stewart und Stephen Colbert ihre Gags jetzt etwa selbst?



Mal was ganz anderes

Ich habe mich bislang mit dem Einbinden von Multimedia-Daten sehr zurückgehalten, aber dieses Video finde ich dann doch zu köstlich, um es meiner kleiner Leserschar vorzuenthalten:



(mit Dank an openCulture)

5. Januar 2008

Ein Präsident namens Hussein?

Ein Hoch auf Barack Obama, den Retter, die Lichtgestalt, den amerikanischen Franz Beckenbauer. Er wird das gelobte Land der Freien in eine strahlende Zukunft führen und die Welt erlösen. Oder so ähnlich.
Bleiben wir nüchtern: Verliert Hillary Clinton auch noch in New Hampshire, ist sie offenbar schon abgeschrieben (steht jedenfalls so im Spiegel). Über John Edwards berichtet hierzulande sowieso keiner. Was wirklich schade ist, da er von den drei als aussichtsreich anzusehenden Kandidaten auf der Seite der Demokraten immer noch der interessanteste ist. Wer politische Inhalte sucht, muss sich allerdings weiter hinten im Feld umsehen: Wirklich schade, dass die Senatoren Dodd und Biden schon ausgestiegen sind. Ein echtes Schmuckstück aber (sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich seines Unterhaltungswerts) verbirgt sich hinter dem unaussprechbaren Namen Dennis Kucinich: Der Mann behauptet nicht nur, gegen den Irak-Krieg gewesen zu sein, er hat auch nachweislich im Kongress immer dagegen gestimmt. Was er sonst noch zu bieten hat, gibt es hier in einem sehenswerten Zusammenschnitt. Besonders schön: die Aussage zum "USA PATRIOT ACT" bei 5:30min!

Nachtrag: Zum USA PATRIOT Act muss ich doch noch einige Anmerkungen hinzufügen:
  1. Der Titel des Gesetzes ist eine Abkürzung und steht für "Uniting and Strengthening America by Providing Appropriate Tools Required to Intercept and Obstruct Terrorism". Orwell's Newspeak at its best.
  2. Folgende Personen, die heute Präsident werden wollen, haben diesem Gesetz zugestimmt: J. Biden (schon ausgestiegen), C. Dodd (ebenfalls schon ausgestiegen), H. Clinton, J. Edwards, J. McCain, F. Thompson. (Alle diese waren seinerzeit Mitglieder des Senats, in dem überhaupt nur eine einzige Stimme gegen das Gesetz registriert wurde, die hier honoris causa gewürdigt werden soll: Russ Feingold, Demokrat aus Wisconsin.)
  3. Folgende Personen, die heute Präsident werden wollen, haben diesem Gesetz nicht zugestimmt: D. Kucinich (nebst 65 weiteren Mitgliedern des Repräsentantenhauses, von denen aber keiner für die Präsidentschaft kandidiert).
2. Nachtrag: Da habe ich doch tatsächlich einen übersehen, Asche auf mein Haupt. Also sei hiermit in aller Form nachgetragen und darauf hingewiesen, dass auch Ron Paul (Republikaner aus Texas) im Repräsentantenhaus gegen den USA PATRIOT Act gestimmt hat.