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4. Juli 2009

Ein langer Wahlabend

Als die USA im November letzten Jahres ihren Präsidenten, ihre Abgeordneten undsoweiter wählten, hätte kaum jemand gedacht, dass sich eine der Entscheidungen dieses Wahltages so lange hinziehen würden, dass die Bush-v.-Gore-Tragödie von anno 2000 dagegen wie ein kurzer Pups wirkt. Erst in dieser Woche wurde endgültig festgestellt, dass der Komiker Al Franken als Nachfolger des bisherigen Amtsinhabers Norm Coleman den Staat Minnesota im Senat vertreten darf. Franken gewann nach ausgiebigem "recount" und einem gerichtlichen Nachspiel durch zwei Instanzen mit einem Vorsprung von 312 Stimmen (von knapp 3 Millionen) bzw. 5:0 vor dem Minnesota Supreme Court. Dieser Sieg beschert den Demokraten im Senat die sogenannte "super majority" von 60 Stimmen, mit der die Mehrheit der Minderheit erst so richtig zeigen kann, wo der Hammer hängt. Wir kommen darauf bei Gelegenheit zurück. Heute würde ich die Gelegenheit gerne nutzen, einen Vorschlag zur Reform des amerikanischen Wahlrechts vorzustellen, der eigentlich nicht beim Wahlrecht selbst, sondern bei der Gliederung der Bundesstaaten ansetzt. Wenn man nämlich durch eine Neugliederung die Ungleichgewichte der Staaten beseitigt, fallen einige der Nachteile des Electoral College automatisch weg. Behauptet zumindest der Autor der wunderbaren Seite www.fakeisthenewreal.org, der dies mit folgender Karte illustriert:


Nachtrag: Es gibt jetzt eine neue Variante der Karte mit geringfügigen Änderungen

28. Juni 2009

Zeitraffer Juni '09

Der Juni ist fast vorbei, und die geneigte Leserschaft wartet auf ein Lebenszeichen des Blog-Autors. Leider ist das Leben in der Außenwelt schon hektisch genug, und so komme ich zur Zeit nicht dazu, meine zahlreichen mitteilenswerten Gedanken niederzuschreiben. Ach ja...
Dabei ist im Juni ja wirklich viel passiert, was man kommentieren könnte oder sollte: Schnix hört auf, Jacko ist jetzt im Himmel, der Gouverneur von South Carolina (nein, den muss man nicht kennen - aber die Story ist klasse!) war wandern (oder nicht), der Christopher Street Day begeht seinen Vierzigsten, Ex-Tschechen-Premier Topolanek ließ sich in Berlusconis Garten den Schniedel fotografieren, im Container wird wieder gepoppt und keinen interessiert's, Hamburger Profs wenden sich gegen "Raketen-Moni", Heidelberger Studis besetzen das Rektorat , angeblich etwa 10% der deutschen Studis gehen auf die Straße, Erlanger Studis gehen lieber wählen, Habermas wird 80, Baron Dahrendorf wurde 80, im Iran wurde gewählt und wird demonstriert, schwedische Piraten entern das Europaparlament, deutsche Piraten werden (wenn ich richtig gezählt habe) zehntstärkste Partei, und ein twitternder deutscher Neu-Pirat bietet der (abwesenden!) Zensursula und ihrem Gesetz die Stirn:

PS: Auch in diesem Monat nicht in den Schlagzeilen: Die Welt ist nicht überall friedlich (nicht mal in New York), Autos können immer noch nicht fliegen, und keiner will Bir Tawil.

7. Februar 2009

Gerrymandering für Anfänger

Was Gerrymandering ist? Ach herrje, das ist schwer zu erklären.
Ein Gerrymander sieht jedenfalls so aus:

Niedlich, oder? Das Tierchen hat seinen Namen von Elbridge Gerry, einem Gouverneur von Massachusetts (noch so ein schwieriges Wort...) zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dieser erfand die Kunst, durch geschickten Zuschnitt von Einmannwahlkreisen die Siegeschancen zu erhöhen. Der historische und mathematische Hintergrund ist bei Wikipedia sehr schön erklärt (die englische Fassung ist ausführlicher und führt einige besonders eindrucksvolle Beispiele auf). Das ist alles ganz nett und gäbe uns eigentlich mal wieder Gelegenheit, über die rückständigen Amis und ihre Wahlrechtskapriolen zu lästern. Aber ich bin heute nicht in Lästerlaune, sondern gebe der geneigten Leserschaft stattdessen hiermit die Hausaufgabe, das ganze mal selbst auszuprobieren: Bei www.redistrictinggame.org wird die Theorie in einfachen Lektionen zur Praxis, man kann selbst Hand anlegen und an Wahlkreisen rumschnippseln. Macht richtig Spaß!

9. Dezember 2008

365:173, Nachtrag

Visualisierung von Wahlergebnissen in Landkarten ist eine feine Sache. Es gibt zahlreiche Karten, auf denen die geographische Größe der US-Bundesstaaten proportional zu ihrer Bevölkerungszahl, Wirtschaftskraft oder Anzahl der Stimmen im Electoral College verzerrt dargestellt wird. Die meisten davon sind aber sehr pixelig, und die äußere Form des Landes wirkt sehr verzerrt. Bei diesem Beispiel ist das nicht der Fall. Sehr hübsch.

18. November 2008

Folgen des Klimawandels?

Fällt das noch in die Kategorie Schwarzseherei, oder ist das schon eine vorsätzliche Unterschlagung von Staatsterritorium? Auf der Webseite der Südwesteuropäischen Programmiermeisterschaften (SWERC), die in dieser Woche stattfinden, hört Deutschland nordwestlich einer Linie Karlsruhe-Lübeck einfach auf:

Österreich ist übrigens gen Osten hin auch eher unvollständig...