4. Juli 2009

Ein langer Wahlabend

Als die USA im November letzten Jahres ihren Präsidenten, ihre Abgeordneten undsoweiter wählten, hätte kaum jemand gedacht, dass sich eine der Entscheidungen dieses Wahltages so lange hinziehen würden, dass die Bush-v.-Gore-Tragödie von anno 2000 dagegen wie ein kurzer Pups wirkt. Erst in dieser Woche wurde endgültig festgestellt, dass der Komiker Al Franken als Nachfolger des bisherigen Amtsinhabers Norm Coleman den Staat Minnesota im Senat vertreten darf. Franken gewann nach ausgiebigem "recount" und einem gerichtlichen Nachspiel durch zwei Instanzen mit einem Vorsprung von 312 Stimmen (von knapp 3 Millionen) bzw. 5:0 vor dem Minnesota Supreme Court. Dieser Sieg beschert den Demokraten im Senat die sogenannte "super majority" von 60 Stimmen, mit der die Mehrheit der Minderheit erst so richtig zeigen kann, wo der Hammer hängt. Wir kommen darauf bei Gelegenheit zurück. Heute würde ich die Gelegenheit gerne nutzen, einen Vorschlag zur Reform des amerikanischen Wahlrechts vorzustellen, der eigentlich nicht beim Wahlrecht selbst, sondern bei der Gliederung der Bundesstaaten ansetzt. Wenn man nämlich durch eine Neugliederung die Ungleichgewichte der Staaten beseitigt, fallen einige der Nachteile des Electoral College automatisch weg. Behauptet zumindest der Autor der wunderbaren Seite www.fakeisthenewreal.org, der dies mit folgender Karte illustriert:


Nachtrag: Es gibt jetzt eine neue Variante der Karte mit geringfügigen Änderungen

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