23. November 2008

365:173

Bin ich zu spät dran mit meinem Kommentar zum "historischen" Wahlergebnis für Barack "Messias" Obama? Egal, auf einen mehr kommt es auch nicht mehr an.

Ich will mich auch auf einen ganz bestimmten Aspekt konzentrieren: Nebraska. Nebraska ist der konstitutionelle Ausreißer unter den US-Bundesstaaten. Man verzichtet dort nicht nur auf eine zweite Parlamentskammer (alle anderen Bundesstaaten verfügen über eine Zweikammersystem aus Abgeordnetenhaus und Senat), sondern auch gleich auf Parteien. Die Wahl zum Einkammerparlament (umgangssprachlich "Unicameral" genannt) wird nicht-parteiisch ("nonpartisan", das hat nichts mit Partisanen zu tun!) durchgeführt, d.h. auf dem Stimmzettel ist bei den Kandidaten keine Parteizugehörigkeit angegeben, und offiziell gibt es dort auch keine Fraktionen. Lustiges Völkchen, diese Nebrasken (Nebrasker? Nebraskaner?). Bei Präsidentschaftswahlen tun sie es den gleichermaßen exzentrischen Neuengländern aus Maine gleich und vergeben ihre Wahlmännerstimmen nicht en bloc (d.h. für denjenigen Kandidaten, der staatsweit die meisten Stimmen gewinnt), sondern pro Kongress-Wahlkreis (plus zwei weitere Wahlmänner staatsweit, entsprechend der zwei staatsweit gewählten Senatoren). Das hat bislang nie etwas ausgemacht, da der staatsweite Gewinner immer auch die Mehrheit der Stimmen in allen Wahlkreisen des Staates gewann, seit diese Regelung 1992 eingeführt wurde. Aber diesmal - Tusch! - ist es dem Wahlsieger Obama gelungen, im 2. Wahlkreis von Nebraska die Mehrheit zu gewinnen, obwohl die beiden anderen Wahlkreise und der Staat insgesamt mehrheitlich für McCain gestimmt haben. In der Schlussrechnung hat Obama damit eine Stimme mehr und McCain eine weniger. Ein nettes Detail, für das Ergebnis aber eigentlich irrelevant - genau wie dieser Kommentar. ;-)

Weinfass an der Autobahn 2.0

Im Niemandsland zwischen Ironie, Selbstkritik und Peinlichkeit kann man sich leicht verlaufen. Oder ist das ein verspäteter Aprilscherz?

Schäuble hat recht

Eigentlich finde ich es ja sehr nervig, wenn man mir das Wort aus dem Mund nimmt. Aber der Kommentar von Christian Rath in der taz gibt wieder mal genau das wider, was ich zum Thema "Schäuble will das Grundgesetz ändern, Teil 293" auch schreiben wollte. Dann erspar ich mir halt die Mühe.

Ein kleiner Nachtrag noch. Renate Künast hat den Schäuble-Vorstoß wie folgt kommentiert: "Dieser Minister hat entweder die Demokratie nicht verstanden oder er will sie abschaffen." Geht's vielleicht noch etwas überdrehter?

18. November 2008

Folgen des Klimawandels?

Fällt das noch in die Kategorie Schwarzseherei, oder ist das schon eine vorsätzliche Unterschlagung von Staatsterritorium? Auf der Webseite der Südwesteuropäischen Programmiermeisterschaften (SWERC), die in dieser Woche stattfinden, hört Deutschland nordwestlich einer Linie Karlsruhe-Lübeck einfach auf:

Österreich ist übrigens gen Osten hin auch eher unvollständig...