31. August 2008

McCains Vize-Schönheitskönigin

Wie man schon an meiner dreitägigen Reaktionszeit sieht, hat mich die Nominierung von Sarah Palin als McCains Vize-Kandidatin doch ein wenig überrascht. Immerhin hatte ich ihren Namen vor dieser Woche schon mal gehört oder gelesen. Kann ich jetzt natürlich nicht beweisen, ist aber wirklich so, ich schwör!

Mit dem zweiten Platz ist Sarah Palin gut vertraut, immerhin war sie vor zwanzig Jahren mal Zweitplatzierte beim "Miss Alaska"-Schönheitswettbewerb, und bei ihren ersten politischen Gehversuchen auf Staatsebene kandidierte sie 2002 erfolglos für das Amt des Lieutenant Governour (Vize-Gouverneur). Außerdem war sie vier Jahre lang Mitglied des Stadtrats und dann für sechs Jahre Bürgermeisterin von Wasilla, einer Kleinstadt mit etwa 6700 bis 8400 Einwohnern (die Zahl scheint in den letzten Jahren sehr schwankend gewesen zu sein, und offizielle Angaben sind unklar) im Einzugsbereich der Alaska-Metropole Anchorage. Seit 2006 ist sie Gouverneurin von Alaska, einem Staat mit weniger Einwohnern als Brooklyn und mehr als der doppelten Fläche von Texas. Diese Glanzleistung gelang ihr übrigens, indem sie den amtierenden Gouverneur Frank Murkowski in der parteiinternen Vorwahl schlug. Murkowski wiederum gelangte zu Weltruhm, als er anno 2002 aus dem US-Senat zurücktrat, um Gouverneur zu werden, und dann als Gouverneur seine eigene Tochter zu seiner Nachfolgerin im Senat ernannte. Alaska ist klein, da kennt man sich halt, und Vetternwirtschaft ist dort kein Schimpfwort.

23. August 2008

Ein saufender, kiffender Kommunist

Die spinnen, die Römer! Ach nee, die Sizilianer.

Was ist passiert? In Catania hat ein Gericht einer Mutter das Sorgerecht für ihren 16-jährigen Sohn entzogen, weil dieser Mitglied der Kommunistischen Jugend ist. Fürwahr, ein Zeichen echter familiärer Verwahrlosung. Hoffentlich kann der Vater dem Bengel wieder etwas Verstand beibringen.

Obamas Dick Cheney

Ich hatte also zumindest ein bisschen recht, als ich im Juni schrieb:
Und wahrscheinlich wird es am Ende jemand, den keiner auf der Rechnung hatte.
Naja, Joe Biden war damals auf der Liste der demokratischen Senatoren, die ich in der weiteren Wahl hatte. Und in den letzten Tagen gab es schon sehr viele Hinweise dafür, dass sich Obama für den Kollegen aus Delaware entscheiden würde (am besten gefällt mir übrigens dieser hier). Die Wahl ist also nicht überraschend, wenn man die Sache in den letzten Tagen aufmerksam verfolgt hat, aber wer hat das schon? (Ich persönlich habe in den letzten Tagen übrigens auf Evan Bayh getippt und lag damit natürlich auch falsch.)
Da hierzulande keiner Joe Biden kennt, kann man sicher sein, dass die MSM (Main Stream Media) uns in den nächsten Wochen mit Porträts überschwemmen werden, um das Informationsdefizit aufzuholen. Ich erspare mir daher allgemeine Aussagen über den Senator, das kann man dann alles im TV sehen. Ich möchte nur eine Beobachtung melden (und zugleich wetten, dass man darüber in den MSM nicht berichten wird): Joe Biden ist ärmer als alle seine Kollegen im Senat. Nicht "arm" im Sinne von "relativ ein bisschen weniger steinreich als die Millionärskollegen", sondern wirklich eine ganze Gehaltsklasse unter dem Schnitt im Reiche-alte-Herren-Club namens Senat. Daraus müsste man doch im Vergleich zu John McCain und seiner 100-Millionen-Dollar-Gattin etwas machen können. Erst recht dann, wenn tatsächlich Multimillionär Mitt Romney der republikanische Vize-Kandidat wird! (Worauf ich übrigens hiermit wette.)

PS: Apropos reich. Hier ist ein schönes Porträt von McCain im Stile der MTV-Serie "The fabulous life of ...":