5. Januar 2008

Ein Präsident namens Hussein?

Ein Hoch auf Barack Obama, den Retter, die Lichtgestalt, den amerikanischen Franz Beckenbauer. Er wird das gelobte Land der Freien in eine strahlende Zukunft führen und die Welt erlösen. Oder so ähnlich.
Bleiben wir nüchtern: Verliert Hillary Clinton auch noch in New Hampshire, ist sie offenbar schon abgeschrieben (steht jedenfalls so im Spiegel). Über John Edwards berichtet hierzulande sowieso keiner. Was wirklich schade ist, da er von den drei als aussichtsreich anzusehenden Kandidaten auf der Seite der Demokraten immer noch der interessanteste ist. Wer politische Inhalte sucht, muss sich allerdings weiter hinten im Feld umsehen: Wirklich schade, dass die Senatoren Dodd und Biden schon ausgestiegen sind. Ein echtes Schmuckstück aber (sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich seines Unterhaltungswerts) verbirgt sich hinter dem unaussprechbaren Namen Dennis Kucinich: Der Mann behauptet nicht nur, gegen den Irak-Krieg gewesen zu sein, er hat auch nachweislich im Kongress immer dagegen gestimmt. Was er sonst noch zu bieten hat, gibt es hier in einem sehenswerten Zusammenschnitt. Besonders schön: die Aussage zum "USA PATRIOT ACT" bei 5:30min!

Nachtrag: Zum USA PATRIOT Act muss ich doch noch einige Anmerkungen hinzufügen:
  1. Der Titel des Gesetzes ist eine Abkürzung und steht für "Uniting and Strengthening America by Providing Appropriate Tools Required to Intercept and Obstruct Terrorism". Orwell's Newspeak at its best.
  2. Folgende Personen, die heute Präsident werden wollen, haben diesem Gesetz zugestimmt: J. Biden (schon ausgestiegen), C. Dodd (ebenfalls schon ausgestiegen), H. Clinton, J. Edwards, J. McCain, F. Thompson. (Alle diese waren seinerzeit Mitglieder des Senats, in dem überhaupt nur eine einzige Stimme gegen das Gesetz registriert wurde, die hier honoris causa gewürdigt werden soll: Russ Feingold, Demokrat aus Wisconsin.)
  3. Folgende Personen, die heute Präsident werden wollen, haben diesem Gesetz nicht zugestimmt: D. Kucinich (nebst 65 weiteren Mitgliedern des Repräsentantenhauses, von denen aber keiner für die Präsidentschaft kandidiert).
2. Nachtrag: Da habe ich doch tatsächlich einen übersehen, Asche auf mein Haupt. Also sei hiermit in aller Form nachgetragen und darauf hingewiesen, dass auch Ron Paul (Republikaner aus Texas) im Repräsentantenhaus gegen den USA PATRIOT Act gestimmt hat.

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